Positionspapier

Unsere Position zur Situation rund um den Garten Herlet und dem Hotelneubau

Der Sommer 2023 war der Heißeste weltweit seit Beginn der Aufzeichnungen. Die Meere heizen sich immer weiter auf, die Schwere an Waldbränden wird immer schlimmer, Hitzewellen kommen immer öfter und gravierender vor, Flutkatastrophen häufen sich, Wasserknappheiten, Dürren… Es wird immer unwahrscheinlicher, dass Klimaabkommen noch gehalten werden können und realistische Hoffnung, dass alles so bleibt wie es ist oder dass es besser wird, wird immer kleiner.

In dieser Lage, in der sich die Welt hinsichtlich des Klimas befindet, ist es wichtig, dass Symbole die für eine gesellschaftliche Zukunft stehen, in der der Klimawandel effektiv bekämpft wird und Maßnahmen für Klimaanpassung umgesetzt werden, erhalten bleiben und als Hoffnungsträger für die Gesellschaft agieren.                                                                                                                                                                          Ein Symbol in Koblenz ist der Garten Herlet.

Der Garten ist nämlich die letzte Fläche in der Altstadt, die sehr wahrscheinlich noch nie versiegelt war und ein natürliches entstandenes Beispiel für einen Rückzugsort vor dem Stress des Alltags, für Pflanzen, Insekten und Tiere aber auch vor Hitze; besonders bei den klimatischen Veränderungen, die wir erleben.

Daraus entstand dann ein sozialer Treffpunkt, welcher von vielen Koblenzer*innen wertgeschätzt wird und der wie wenig anderes beispielhaft für eine klimaangepasste Zukunft steht. Der derzeitige Plan des Hotelbaus beeinträchtigt alle diese Aspekte. Obwohl der Teil, in dem die Bäume stehen, während des Baus erhalten bleiben soll, wird der restliche, größere Teil vorübergehend zerstört werden, damit der Platz für die Baumaßnahmen genutzt werden kann. Außerdem wird unter diesem Bereich eine Tiefgarage für das Hotel gebaut, was dazu führt, dass der Boden dort nur noch 80 cm tief sein wird.
Das bedeutet: der natürliche, noch nie versiegelte Boden unter einem großen Teil des Gartens fällt für eine Tiefgarage weg und durch die geringe Tiefe kann dort nicht mehr alles (z.B. groß wachsende Bäume) angepflanzt werden. Die durch einen Experten bestätigte Artenvielfalt in diesem Bereich des Gartens verschwindet. Ob der Garten nach seiner geplanten Wiederherstellung neben einem Großhotel und unter einem Glasbrückenüberweg noch als Rückzugsort und Treffpunkt für die Koblenzer*innen taugt, ist fraglich.

Der Garten Herlet, wenn man ihn dann in seiner wiederhergestellten Form so bezeichnen möchte, ist nach den Baumaßnahmen dann nicht mehr ein Symbol für Klimaschutz und Klimaanpassung. Das sehen viele Koblenzer*innen auch so, weshalb es über 300 Einwendungen im Planungsprozess und über 5000 Unterschriften gegen den Bebauungsplan gibt. Des Weiteren ist die geplante Tiefgarage für ein Hotel in der Altstadt nicht mehr zeitgemäß. Denn das bedeutet mehr Autoverkehr in der Stadt und besonders für die angrenzenden Anwohner*innen. Wir brauchen aber weniger Autos und mehr Platz und Lebensqualität für die Koblenzer*innen.

Auch stellt sich die Frage, wie dringend ein Hotelprojekt überhaupt nötig ist. Der Investor hat nämlich schon vor ein Gebäude am Görresplatz zu einem Hotel umzubauen und in den Rheinanlagen auch Eins zu bauen. Braucht es da wirklich noch ein Großhotel in der Altstadt und fügt sich der Bau dann überhaupt gut ins Stadtbild ein? Das Stadtbild für das Touristen nach Koblenz kommen? Und bei der derzeitigen Klimaentwicklung sieht es auch nicht so aus, als würde Tourismus in 30 oder 40 Jahren noch so stark wie heute existieren. Koblenz wird zu dem Zeitpunkt, realistisch betrachtet, viele Probleme mit dem Klima haben, haben und diesen Sommer hat sich ja schon in Griechenland gezeigt, wie zeitgemäß Tourismus in einer Klimakrise ist. Das, was mit der Baulücke passiert, sollte den Koblenzer*innen nutzen und nachhaltig sein. Ein Großhotel in der Altstadt mit Tiefgarage ist keine Lösung, die gut genug ist.

Besonders bei dem derzeitigen geringen Vertrauen, dass Menschen, die Angst vor der Klimakrise gegenüber der SPD haben, ist es äußerst wichtig, dass die SPD nicht Symbole, die für den Kampf gegen den Klimawandel und für Klimaanpassung stehen, aufgibt. Besonders wenn die SPD geführte Landesregierung extra KIPKI (Kommunales Investitionsprogramm Klimaschutz und Innovation) auf den Weg gebracht hat, damit nämlich Symbole entstehen. Deshalb sollte es auch Aufgabe der SPD Koblenz sein, den Garten Herlet nicht durch ein Hotelbauprojekt abzuwerten, sondern für die Zukunft in Absprache mit den Anwohner*innen, Nutzer*innen, Vereinen und der Klimaschutzbewegung den Garten aufzuwerten.

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