Datum: ?
Geschrieben von: AK Konsum und Verbraucherschutz Jusos Koblenz
Ergebnis: ?
Für ein progressives Forschen mit Drogen
Die Juso-Landeskonferenz möge beschließen:
In Deutschland müssen endlich groß angelegte und wissenschaftlich valide Studien zur Auswirkungen verschiedener Drogen auf die menschliche Psyche möglich sein und frei durchgeführt werden können. In Deutschland ist das Herstellen jeglicher Arten von Drogen durch den Staat an wissenschaftlichen Institutionen wie Hochschulen zu Forschungszwecken zu legalisieren. Auch Forschungsgelder müssen verstärkt in das Forschen mit Drogen zu medizinischen Zwecken investiert werden, da diese ein großes Potenzial aufweisen.
Wir sehen in der Repression der Forschung mit Drogen die Einschränkung der Freiheit der Forschung nach Artikel 5 Grundgesetz.
Wir sind nicht der Auffassung, dass beim Forschen mit Drogen an freiwilligen Proband*innen Verfassungswerte verletzt oder gefährdet werden, sondern sehen die Chance auf medizinischen Fortschritt und Klärung grundlegender Fragen der Neurowissenschaften.
Begründung:
Bis in die 1970er Jahre wurde vor allem in den Vereinigten Staaten bereits zur Wirkung von Drogen auf die menschliche Psyche geforscht. Der bisherige Forschungsstand ist vielversprechend.
Einige Substanzen wurden positiv für die Bekämpfungen von Angstzuständen, posttraumatischen Störungen und Depressionen befunden. Auch zur Behandlung von Zwangskrankheiten finden sie Anwendung und werden in der Palliativmedizin angewendet. Vermutet wird auch, dass tiefgreifende Beeinträchtigungen wie Austimus durch die Forschung mit Drogen besser verstanden und behandelt werden können. Das tatsächliche Bedrohungspotenzial von Substanzen wird durch ein rigides Verbot in der Forschung in keinem Maße widergespiegelt. Ein Risiko für den Missbrauch solcher Forschungsreihen kann durch starke Kontrollen gering gehalten werden und durch eine konsquente Überwachung der Proband*innen wird die Wahrscheinlichkeit gefährlicher Situationen auf ein Minimum reduziert.
Für den progressiven Umgang mit Drogen zu Therapiezwecken gibt es bereits erfolgreiche Beispiele wie die Substitutionstherapie in der Schweiz. Auch gibt es prominente Fürsprecher für das Forschen mit Drogen wie die Neuropharmakologen David Nutt und Charles Grob und die Wohltätigkeitsorganisation DrugScience.
Im Zuge der Prohibition von Drogen ist ein freies Forschen mit eben diesen jedoch nicht mit allen Substanzen möglich. Vor allem in Deutschland gibt es starke Repressionen.
Wird eine Forschung genehmigt, kommen bisher nur bestimmte Stoffe in Frage und die Testgruppen sind meist so klein, dass eine wissenschaftlich signifikante Aussage schwer zu treffen ist. Ein weiteres Problem sind die Stoffe mit denen getest wird. Die Ware verfügt selten über eine angemessene Qualität. Des Weiteren müssen Forscher*innen für Ware die ihnen zugänglich ist oft horrende Preise bezahlen. Mit einer staatlich kontrollierten Produktion zu Forschungszwecken wäre eine gute Regelung geschaffen, den medizinischen Fortschritt voranzutreiben.